Orale Kryotherapie zur Vorbeugung einer Mukositis bei Patient*innen mit Tumorbehandlungen
Anfrage
Gibt es EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. dafür, dass sich durch eine orale Kryotherapie bei Patient*innen mit einer zytotoxischen und/oder radiologischen Tumorbehandlung das Auftreten einer oralen Mukositis wirksamer verhindern lässt als durch die Anwendung anderer prophylaktischer Maßnahmen?
Ergebnisse
Studien
Im Rahmen unserer umfassenden systematischen Literaturrecherche erfassten wir zwölf randomisierte kontrollierte Studien (RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden.) zu der Frage, ob eine orale Kryotherapie das Auftreten von Mukositiden reduziert (1-12). Die Studien schlossen insgesamt 1 102 Patient*innen mit Tumorerkrankungen ein, die eine zytotoxische Behandlung oder eine Strahlentherapie erhielten. Die tägliche Anwendung der Kryotherapie lag zwischen 30 Minuten und sieben Stunden. Als Kontrollinterventionen kamen Standardmundpflege, 0,9 % Natriumchlorid, 0,1% Chlorhexidin oder keine Prophylaxe zur Anwendung.
Resultate
- Patient*innen mit soliden Tumorerkrankungen und Behandlung mit 5-Fluorouracil (5-FU): Die Meta-AnalyseStatistisches Verfahren, um die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen und dadurch die Aussagekraft (Genauigkeit der Effektschätzer) gegenüber Einzelstudien zu erhöhen. Meta-Analysen werden mit zunehmender Häufigkeit in systematischen Reviews eingesetzt. Allerdings beruht nicht jede Meta-Analyse auf einem systematischen Review. von fünf RCTs (4-8) zeigte, dass das RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. für Mukositiden unter oraler Kryotherapie geringer war als in der Kontrollgruppe mit Standardmundpflege oder ohne Prophylaxe (44 Prozent [100 von 227] vs. 73 Prozent [158 von 217]; RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken. [Relatives Risiko]: 0,61; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,52–0,72). Unser Vertrauen in das Ergebnis ist moderat.
Stärke der Evidenz
- Patient*innen mit hämatologischen Tumorerkrankungen und hoch dosierter Melphalan-Behandlung vor einer Stammzellentransplantation: Eine Meta-AnalyseStatistisches Verfahren, um die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen und dadurch die Aussagekraft (Genauigkeit der Effektschätzer) gegenüber Einzelstudien zu erhöhen. Meta-Analysen werden mit zunehmender Häufigkeit in systematischen Reviews eingesetzt. Allerdings beruht nicht jede Meta-Analyse auf einem systematischen Review. von fünf RCTs (1) (9-12) zeigte, dass schwere Mukositiden in der Kryotherapie-Gruppe statistisch signifikant seltener auftraten als in der Kontrollgruppe mit Standardmundpflege oder ohne Prophylaxe (16 Prozent [22 von 139] vs. 43 Prozent [56 von 131]; RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken.: 0,59; 95% KI: 0,35–1,01). Unser Vertrauen in das Ergebnis ist moderat.
Stärke der Evidenz
- Patient*innen mit hämatologischen Tumorerkrankungen und Behandlung mit Methotrexat oder 5-FU plus Leucovorin: Jeweils eine Studie untersuchte die Auswirkungen der oralen Kryotherapie bei 122 bzw. 133 Patient*innen mit hämatologischen Erkrankungen, die mit Methotrexat (3) bzw. 5-FU plus Leucovorin (8) behandelt wurden. In den Studien traten Mukositiden in beiden Gruppen ähnlich häufig auf, ohne statistisch signifikante Unterschiede (Tabelle 4 und Tabelle 6). Die Anzahl der Mukositiden in beiden Gruppen war zu gering, um eine verlässliche Aussage über den Nutzen der oralen Kryotherapie treffen zu können. Unser Vertrauen in das Ergebnis ist unzureichend.
Stärke der Evidenz
- Patient*innen mit Kopf-Hals-Tumoren und Strahlentherapie: Eine Studie mit 40 Patient*innen mit Kopf-Hals-Tumoren (2), die eine Strahlentherapie erhielten, untersuchte, ob das Lutschen von Eiswürfeln dazu führt, dass weniger schwer ausgeprägte Mukositiden auftreten, und fand keinen Unterschied im Vergleich zur Anwendung einer Kryotherapie und keiner InterventionBeschreibung der Intervention, deren Wirkung erforscht werden soll (1). (Tabelle 5). Auch hier stammt die EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. aus einer einzelnen Studie mit wenigen Patient*innen. Daher ist keine verlässliche Aussage über den Nutzen einer oralen Kryotherapie möglich. Das Vertrauen in das Ergebnis ist unzureichend.
Stärke der Evidenz
Ergebnisse im Überblick für Patient*innen mit soliden Tumorerkrankungen und Behandlung mit 5-Fluorouracil
Ergebnisse im Überblick für Patient*innen mit soliden Tumorerkrankungen und hoch dosierter Melphalan-Behandlung
Ausführliche Beantwortung
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