Taurolidin versus andere Lösungen zum Blocken von getunnelten Dialysekathetern

Anfrage

Welchen Einfluss hat das Blocken eines getunnelten Dialysekatheters mit Taurolidin (allein oder in Kombination mit anderen Lösungen) auf die Häufigkeit des Auftretens von systemischen Infektionen bzw. Bakteriämien, im Vergleich zu anderen Lösungen ohne Taurolidin?

Ergebnisse

Studien

Im Rahmen unserer systematischen Literaturrecherche fanden wir drei randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die taurolidinbasierte Lösungen zum Blocken getunnelter Dialysekatheter mit Lösungen mit Heparin oder Citrat in Bezug auf katheterassoziierte Infektionen bzw. Bakteriämien verglichen (1-3). Die Studien inkludierten gesamt 330 Personen mit einem Durchschnittsalter von 56 bis 60 Jahren. Eine Studie wird der Vollständigkeit wegen berichtet, aber in den Analysen nicht berücksichtigt (3).

Resultate

Kombination aus Taurolidin mit Citrat vs. Heparin allein

In einer Studie mit 110 Teilnehmer*innen (1) zeigte sich beim Vergleich des Blockens mit 1,35% Taurolidin und 4% Citrat gegenüber einer Heparinlösung (5 000 IE/ml) numerisch eine geringere Rate an Bakteriämien in der Taurolidin- und Citrat-Gruppe (Taurolidin und Citrat: 17 Prozent [neun von 53 Personen] vs. Heparin: 30 Prozent [16 von 54 Personen]). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist statistisch nicht signifikant (Relatives Risiko [RR]: 0,57; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,28–1,18). Bezogen auf 1 000 Kathetertage entspricht dies einer Inzidenz von 1,4 in der Gruppe mit Taurolidin und Citrat bzw. 2,4 in der Gruppe mit Heparin (Inzidenzratenverhältnis [IRR]: 0,57; 95% KI: 0,25–1,21). Unser Vertrauen in das Ergebnis (GRADE) ist aufgrund der geringen Zahl an Studienteilnehmer*innen niedrig.

Kombination aus Taurolidin und Citrat mit Heparin oder Urokinase vs. Citrat allein

In einer Studie mit 106 Personen (2) zeigten sich beim Vergleich von zwei taurolidinbasierten Blocklösungen (1,35% Taurolidin gemeinsam mit 4% Citrat und entweder 500 IE Heparin oder 25 000 IE Urokinase) gegenüber 4% Citrat allein Vorteile für die taurolidinbasierten Lösungen. In der Gruppe mit taurolidinbasierten Lösungen entwickelten sechs von 52 Personen (12 Prozent) eine katheterassoziierte Infektion, bei Anwendung von Citrat allein waren es 13 von 54 Personen (24 Prozent) (RR: 0,48; 95% KI: 0,20–1,17). Bezogen auf 1 000 Kathetertage entspricht dies einer Inzidenz von 0,67 in der Gruppe mit taurolidinbasierten Lösungen und 2,7 in der Gruppe mit Citrat allein (IRR: 0,25; 95% KI: 0,08–0,65). Unser Vertrauen in das Ergebnis (GRADE) ist niedrig.

 

Fazit

Die Ergebnisse zeigen zum Teil, aber nicht durchgängig Vorteile in Bezug auf eine geringere Anzahl an Bakteriämien bei Anwendung von taurolidinbasierten Blocklösungen im Vergleich zu Lösungen mit Citrat oder Heparin allein. Unser Vertrauen in das Ergebnis ist aufgrund der geringen Zahl an Fällen niedrig (Tabelle 2 und Tabelle 3). Neue Studien werden mit Sicherheit einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung der Intervention haben.

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

Ausführliche Beantwortung
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© Beitragsbild: Pitchayanan Kongkaew/istockphoto by Getty Images

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