Positionierung als Prophylaxe nosokomialer Pneumonie-Literaturliste
Anfrage
Welche Leitlinien oder Empfehlungen gibt es zur Positionierung von Patient*innen als Prophylaxe nosokomialer Pneumonien im Krankenhaus?
Einleitung
Nosokomiale Pneumonien sind trotz Verbesserungen in der Prävention, der antimikrobiellen Therapie und der unterstützenden Pflege häufige Ursachen für Morbidität und Mortalität (2). Herkömmlich wird eine nosokomiale Pneumonie definiert als Infektion des Lungenparenchyms, die während eines Krankenhausaufenthaltes entsteht (hospital-acquired pneumonia, HAP). HAP gelten in Europa als die häufigste nosokomiale Infektion, wobei im Rahmen von Studien 35 Prozent davon als beatmungsassoziiert und 65 Prozent als nicht beatmungsassoziiert eingestuft wurden (3). Die Häufigkeit der im Krankenhaus erworbenen Pneumonien liegt nach Schätzungen bei fünf bis zehn Fällen pro 1.000 Krankenhauspatient*innen, sie können zu einer Verlängerung der durchschnittlichen Krankenhausverweildauer um sieben bis zehn Tage führen (4).
Als Ursache werden Schwäche oder Immobilität und die dadurch verminderte Lungenbelüftung angenommen (5). Es gibt verschiedene Risikofaktoren für die Entwicklung von Pneumonien (3). Häufig wird zwischen patient*innenbezogenen und behandlungsbezogenen Faktoren unterschieden – vielfach treten beide gleichzeitig auf. Typische patient*innenbezogene Faktoren sind z. B. fortgeschrittenes Alter, Aspiration, Immunsuppression oder Bewusstseinsstörungen. Als behandlungsbezogene Faktoren gelten beispielsweise invasive Maßnahmen, Ernährungssonden oder mechanische Beatmung (4).
Berichten von Praktiker*innen folgend sollen verschiedene Maßnahmen wie Mobilisation, Atemvertiefungen oder unterschiedliche Positionierungen wie Oberkörperhochlagerung, A-, T-, V- oder Strecklagerung die Perfusion und Ventilation des Lungengewebes verbessern. Neuere Publikationen bzw. Leitlinien empfehlen zur Prophylaxe von nicht beatmungsassoziierten Pneumonien z. B. regelmäßige Mundhygiene, Dysphagie-Management, frühzeitige Mobilisation sowie häufig ganze Maßnahmenbündel wie Mundhygiene, Positionierungen, Schulung der Mitarbeiter*innen u. a. (6-8). Es gibt nur wenige Forschungsarbeiten und -ergebnisse über die Wirksamkeit von regelmäßiger Umpositionierung und/oder Frühmobilisation abseits von Intensivbettenstationen. Einzelne Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Umpositionieren und passive Mobilisation zu einer Reduktion der InzidenzDie Inzidenz beschreibt die in einem bestimmten Zeitraum neu aufgetretene Anzahl an Krankheitsfällen in einer definierten Population. von nicht beatmungsassoziierten Pneumonien bei speziellen Gruppen von Patient*innen führen können (9).
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