Einfluss ätherischer Öle auf Fatigue, Angst und Schmerz bei Patient*innen mit Hämodialyse
Anfrage
Kann die Anwendung ätherischer Öle bei erwachsenen Patient*innen mit Hämodialyse im Vergleich zur Standardpflege oder zu PlaceboIn einer pragmatischen Definition ein meist zu Studienzwecken eingesetztes "Schein-Medikament" ohne pharmakologisch aktive Substanz. Das Placebo darf hinsichtlich seiner äußeren Eigenschaften nicht von der aktiven Behandlung (dem Verumpräparat) unterscheidbar sein, wenn es seinen Zweck erfüllen soll. Fatigue, Angst und Punktionsschmerzen reduzieren?
Ergebnisse
Studien
Unsere systematische Literatursuche erfasste 17 randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die sich mit der vorliegenden Fragestellung befassten. Sie untersuchten den Nutzen von Lavendel-, Orangen- oder Rosenöl sowie einer Kombination daraus im Vergleich zur Standardpflege und zu Placebos. Die Studien umfassten 24 bis 96 Patient*innen, das Durchschnittsalter lag bei 30 bis 63 Jahren. Bis zu 61 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen. Die ätherischen Öle wurden in unterschiedlicher Konzentration und Menge meist durch Inhalation verabreicht. Die Dauer der InterventionBeschreibung der Intervention, deren Wirkung erforscht werden soll (1). reichte von fünf Minuten bis zu einer ganzen Nacht. Die Studiendauer lag bei drei Tagen bis acht Wochen. Für die Endpunktmessung wurden elf verschiedene Instrumente verwendet (Anhang Tabelle 2). Der überwiegender Teil der Studien hatte ein hohes RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. für BiasTendenz der Studienergebnisse, systematisch von den „wahren“ Ergebnissen abzuweichen. Bias führt entweder zu einer Über- oder Unterschätzung der wahren Wirkung einer Maßnahme oder Exposition. Die Ursachen dafür liegen vor allem im Design und der Durchführung der Studie und führen zu systematischen Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen, z.B. bei der Auswahl der Teilnehmer (Selektionsbias), der Erhebung der Endpunkte (measurement bias oder Messungsbias) oder dem Verlust von Teilnehmern in der Studie (attrition bias oder Verschleiß-Bias). Ergebnisse aus Studien mit geringem Risiko für Bias werden als valide angesehen. (Verzerrung).
Resultate
- Fatigue: Neun RCTs untersuchten den Einfluss von ätherischen Ölen auf Fatigue. Auch wenn die meisten Studien positive Effekte zeigten, ist unser Vertrauen in die EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. aufgrund methodischer Mängel unzureichend. In einer Studie mit 59 Patient*innen und unklarem RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. für BiasTendenz der Studienergebnisse, systematisch von den „wahren“ Ergebnissen abzuweichen. Bias führt entweder zu einer Über- oder Unterschätzung der wahren Wirkung einer Maßnahme oder Exposition. Die Ursachen dafür liegen vor allem im Design und der Durchführung der Studie und führen zu systematischen Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen, z.B. bei der Auswahl der Teilnehmer (Selektionsbias), der Erhebung der Endpunkte (measurement bias oder Messungsbias) oder dem Verlust von Teilnehmern in der Studie (attrition bias oder Verschleiß-Bias). Ergebnisse aus Studien mit geringem Risiko für Bias werden als valide angesehen. zeigte sich keine geringere Ausprägung von Fatigue bei jenen Personen, die ätherische Öle inhalierten, während acht Studien mit überwiegend hohem RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. für BiasTendenz der Studienergebnisse, systematisch von den „wahren“ Ergebnissen abzuweichen. Bias führt entweder zu einer Über- oder Unterschätzung der wahren Wirkung einer Maßnahme oder Exposition. Die Ursachen dafür liegen vor allem im Design und der Durchführung der Studie und führen zu systematischen Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen, z.B. bei der Auswahl der Teilnehmer (Selektionsbias), der Erhebung der Endpunkte (measurement bias oder Messungsbias) oder dem Verlust von Teilnehmern in der Studie (attrition bias oder Verschleiß-Bias). Ergebnisse aus Studien mit geringem Risiko für Bias werden als valide angesehen. mit 60 bis 70 Teilnehmer*innen eine mittlere Reduktion der Fatigue zeigte (siehe Tabelle 2).
- Angst: Sieben RCTs evaluierten die Wirkung ätherischer Öle auf Angst. Auch hier ist das Vertrauen in die EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. aufgrund methodischer Mängel unzureichend. Eine Studie mit 76 Personen und hohem Bias-Risiko ergab keine wesentliche Veränderung durch die InterventionBeschreibung der Intervention, deren Wirkung erforscht werden soll (1)., während die anderen Studien (alle mit hohem Bias-Risiko) eine Reduktion der Angst zeigten (siehe
Tabelle 3).
- Punktionsschmerz: Fünf RCTs evaluierten den Nutzen von Lavendelöl im Hinblick auf Punktionsschmerzen und zeigten eine Reduktion derselben (siehe Tabelle 4).
Fazit
Die vorliegende EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. deutet darauf hin, dass die Anwendung von ätherischen Ölen möglicherweise Punktionsschmerzen reduzieren kann. Ob sich dadurch Fatigue und Angst reduzieren lassen, bleibt unklar. Methodische Mängel und große HeterogenitätIn systematischen Reviews oder Meta-Analysen bezeichnet Homogenität (Heterogenität), inwieweit die in den eingeschlossenen Studien gefundenen Effekte ähnlich (homogen) oder verschieden (heterogen) sind. Mit statistischen Heterogenitätstests kann festgestellt werden, ob die Unterschiede zwischen den Studien größer sind, als zufallsbedingt zu erwarten wäre. Als Ursachen für Heterogenität kommen Unterschiede in den Patientencharakteristika, Intervention oder Endpunkte zwischen den Studien in Frage, was aus klinischer Sicht beurteilt werden muss. Die Durchführung einer Meta-Analyse aus heterogenen Studien ist problematisch. der Studien schränken die Aussagekraft der Studienergebnisse ein. Zudem wurden die Studien in Ländern durchgeführt, die ätherische Öle als Teil des traditionellen Heilsystems seit Jahrhunderten verwenden, weshalb die Studienergebnisse auf den österreichischen Kontext nur eingeschränkt übertragbar sind. Das Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig bis unzureichend.
Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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