Mund-Nasen-Schutz und OP-Hauben während einer Koronarangiographie zur Reduktion des Infektionsrisikos?
Anfrage
Reduziert das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und OP-Hauben durch das Personal während einer Koronarangiographie das Infektionsrisiko für PatientInnen?
Ergebnisse
Studien
Wir fanden zur Fragestellung zwei Studien, die den Einfluss des Tragens von Mund-Nasen-Schutz und OP-Haube auf das Auftreten von Herzkatheter-assoziierten Infektionen untersucht haben. Bei den StudienteilnehmerInnen waren diagnostische Koronarangiographien oder Interventionen mit ausschließlich transfemoralem Zugang, wie etwa eine perkutane transluminale coronare Angioplastie, durchgeführt worden. Ausgeschlossen wurden PatientInnen mit bestehender Immunsuppression sowie Kinder. Die Beurteilung, ob es zu einer Infektion gekommen war, erfolgte in beiden Studien telefonisch bzw. postalisch. Bei den eingeschlossenen Studien handelt es sich um eine randomisierte kontrollierte StudieEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden. (RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden.) und eine KohortenstudieVergleichende Beobachtungsstudie, in der Personen (Kohorte) mit bzw. ohne eine Intervention / Exposition (zu der sie nicht von dem Studienarzt zugeteilt wurden) über einen definierten Zeitraum beobachtet werden, um Unterschiede im Auftreten der Zielerkrankung festzustellen. Kohortenstudien können prospektiv oder retrospektiv durchgeführt werden..
Resultate
Das Auftreten und die Häufigkeit von Herzkatheter-assoziieren Infektionen wurde in beiden Studien mittels Fragebogens bzw. Telefongespräches erhoben. Die Fragen zielten auf infektionstypische Symptome wie Rötung, Überwärmung, seröse oder eitrige Sekretion, Schmerzen und Fieber ab. Für die Analyse konnten in den dänischen RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden. 855 und in die US-amerikanische KohortenstudieVergleichende Beobachtungsstudie, in der Personen (Kohorte) mit bzw. ohne eine Intervention / Exposition (zu der sie nicht von dem Studienarzt zugeteilt wurden) über einen definierten Zeitraum beobachtet werden, um Unterschiede im Auftreten der Zielerkrankung festzustellen. Kohortenstudien können prospektiv oder retrospektiv durchgeführt werden. 633 PatientInnen inkludiert werden. Unabhängig davon, ob ein Mund-Nasen-Schutz und eine OP-Haube getragen wurden, kam es in beiden Gruppen ähnlich selten zu Symptomen einer Infektion.
Fazit:
Zwei Studien mit methodischen Limitationen untersuchten die Fragestellung. Sie gaben keinen Hinweis darauf, dass das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und OP-Haube durch das Personal das Infektionsrisiko für PatientInnen während einer Koronarangiographie erhöht oder verringert. Unser Vertrauen in die EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. ist jedoch aufgrund des hohen Bias-Risikos und der geringen Ereignisrate Unzureichend.
Vertrauen in das Ergebnis
Ergebnisse im Überblick:
Ausführliche Beantwortung
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