Häufigkeit von Aggressions- und Gewaltereignissen gegenüber Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen
Anfrage
Wie hoch ist die PrävalenzDie Prävalenz beschreibt den Anteil Erkrankter an der Gesamtzahl einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt. von Aggressions- und Gewaltereignissen gegenüber Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen und was sind die möglichen Folgen dieser Ereignisse?
Ergebnisse
Studien
Wir haben zwei aktuelle systematische Übersichtsarbeiten (SR) gefunden (1, 2), welche die Häufigkeit (PrävalenzDie Prävalenz beschreibt den Anteil Erkrankter an der Gesamtzahl einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt.) von Aggressions- und Gewaltereignissen durch externe Personen wie z. B. PatientInnen oder BesucherInnen in Gesundheitseinrichtungen untersuchen, und eine weitere, die den Folgen solcher Ereignisse für die MitarbeiterInnen nachgeht (3). Insgesamt schließen diese drei Übersichtsarbeiten 368 Studien aus Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Australasien ein. Die beiden SR zur PrävalenzDie Prävalenz beschreibt den Anteil Erkrankter an der Gesamtzahl einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt. umfassen die Ergebnisse von 393.344 MitarbeiterInnen aus verschiedenen Gesundheitseinrichtungen. Die inkludierten Personen kamen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, vorrangig handelte es sich dabei um Pflegende und ÄrztInnen.
Resultate
Weltweit sind innerhalb eines Jahres rund 62 Prozent (95% KI [Konfidenzintervall]: 56–68) und in Europa 48 Prozent (95% KI: 35–62) der Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen von körperlichen oder nicht körperlichen Aggressions- und Gewaltereignissen betroffen. Zwei systematische Übersichtsarbeiten berichten die weltweite Ein-Jahres-Prävalenz körperlicher Gewalt und beide zeigen ähnliche Ergebnisse: 19 Prozent (95% KI: 16–23) bzw. 24 Prozent (95% KI: 22–26). Die Spannweite der Prävalenzen in den eingeschlossenen Studien ist mit knapp 3 bis 88 Prozent sehr groß. In Europa zeigt sich quer durch alle Gesundheitsberufe eine PrävalenzDie Prävalenz beschreibt den Anteil Erkrankter an der Gesamtzahl einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt. körperlicher Gewalt von 8 bis 88 Prozent. Die Ein-Jahres-Prävalenz nicht körperlicher Gewalt betrug weltweit 43 Prozent (95% KI: 39–46) und in Europa 32 Prozent (95% KI: 27–36).
Vertrauen in das Ergebnis
Aggressions- und Gewaltereignisse ziehen körperliche, psychische, emotionale, soziale und finanzielle Folgen nach sich, haben aber auch Einfluss auf Arbeitsfähigkeit, Pflege- und Betreuungsqualität sowie auf die Beziehung zu PatientInnen.
Vertrauen in das Ergebnis
Fazit:
Aggressions- und Gewaltereignisse gegenüber MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen sind ein weltweites Problem, dessen Häufigkeit je nach Land, Berufsgruppe und Setting variiert. Für die Opfer von Aggressions- und Gewaltereignissen können diese Folgen unterschiedlicher menschlicher Dimension haben, sich z. B. körperlich, psychisch, beruflich oder sozial auswirken. Die dargestellten Angaben zur PrävalenzDie Prävalenz beschreibt den Anteil Erkrankter an der Gesamtzahl einer definierten Population zu einem bestimmten Zeitpunkt. sind aufgrund der Unterschiedlichkeit der zusammengefassten Einzelstudien nur sehr beschränkt aussagekräftig. Wir schätzen die Vertrauenswürdigkeit der EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. als niedrig ein.
Ausführliche Beantwortung
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