Befeuchtung der Sauerstoffinsufflation zur Reduktion unerwünschter Nebenwirkungen

Anfrage

Reduziert die Befeuchtung der Sauerstoffinsufflation (≤5 Liter pro Minute) im Vergleich zur Applikation ohne Befeuchtung die Häufigkeit unerwünschter patient*innenrelevanter Effekte bei erwachsenen Personen mit Sauerstoffbrille oder -maske?

Ergebnisse

Studien

Wir konnten durch unsere systematische Literaturrecherche zu dieser Fragestellung drei Publikationen ermitteln. Dabei handelt es sich um eine systematische Übersichtsarbeit (SR) (1), eine multizentrische randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie (2) sowie eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) (3). In die Untersuchungen waren jeweils erwachsene Patient*innen mit einer maximalen Sauerstoffverabreichung von fünf Litern pro Minute eingeschlossen. Die Studien inkludierten Personen aus verschiedenen intramuralen Settings.

Resultate

Die Häufigkeit von Nasen-Rachen-Trockenheit wurde in einem SR (1) mit neun RCTs bei 3995 Patient*innen untersucht. Die Ergebnisse zeigen keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Untersuchungsgruppen (trocken vs. befeuchtet: OR [Odds Ratio]: 0,93; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,78–1,10). Unser Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig.

Ein SR (1) analysierte das Auftreten von Husten in zwei Studien mit 255 Patient*innen. Dabei ließ sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Untersuchungsgruppen (trocken vs. befeuchtet: OR: 0,80; 95% KI: 0,42–1,52) erkennen. Unser Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig.

Das Auftreten von Nasenbluten bei Verabreichung von Sauerstoff untersuchte ein SR (1), der sechs Studien mit 2165 Patient*innen einschloss. Die Ergebnisse zeigen keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Untersuchungsgruppen (trocken vs. befeuchtet: OR: 1,34; 95% KI: 0,77–2,34). Unser Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig.

Ein SR (1), der vier Studien mit 1916 Patient*innen inkludierte, ging dem Auftreten von Atemwegsinfekten nach. Er ergab, dass Atemwegsinfekte bei Verabreichung von nicht befeuchtetem Sauerstoff (15 von 965) statistisch signifikant seltener auftraten als bei Verabreichung von befeuchtetem Sauerstoff (36 von 951) (trocken vs. befeuchtet: OR: 0,39; 95% KI: 0,21–0,73). Unser Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig.

Ein Unwohlsein im Brustbereich wurde sowohl in einem SR (1) mit vier Studien an 1637 Patient*innen (trocken vs. befeuchtet: OR: 0,91; 95% KI: 0,53–1,55) als auch in einem RCT (3) untersucht. Beide zeigen keinen statistisch signifikanten Unterschied. Unser Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig bzw. unzureichend.

Fazit:

Die vorliegende Evidenz gibt Hinweise darauf, dass bezüglich der Verabreichung von befeuchtetem versus nicht befeuchtetem Sauerstoff kaum Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von Nasen-Rachen-Trockenheit, Husten und Nasenbluten sowie Unwohlsein im Brustbereich der Patient*innen bestehen. Schwache Evidenz liegt lediglich dazu vor, dass nicht befeuchteter Sauerstoff die Häufigkeit des Auftretens von Atemwegsinfekten verringern kann.

 

Ergebnisse im Überblick:

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