Bettruhe bei Kindern und Jugendlichen nach diagnostischer Lumbalpunktion
Anfrage
Reduziert eine längere Bettruhe das Auftreten von postpunktionellen Kopfschmerzen und lokalen Nachblutungen nach einer Lumbalpunktion bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen (<18 Jahre) im Vergleich zu einer kürzeren oder gar keiner Bettruhe?
Ergebnisse
Studien
Unsere systematische Literaturrecherche erfasste zwei randomisierte kontrollierte Studien (RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden.), die sich mit der gegenständlichen Frage befassten. Sie schloss 111 bis 400 Säuglinge, Kinder und Jugendliche ein, die aufgefordert wurden, entweder vier bzw. 24 Stunden nach der Lumbalpunktion im Bett zu bleiben oder sofort bzw. 0,5 Stunden nach der Lumbalpunktion aufzustehen. Die Teilnehmer*innen einer Studie waren 2 bis 17 Jahre alt. 50 Prozent der Kinder in der anderen Studie waren zwei Jahre alt oder jünger. 36 bzw. 63 Prozent waren weiblich.
Resultate
Postpunktionelle Kopfschmerzen
Ein RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden. mit insgesamt 400 Kindern zeigte, dass Patient*innen mit längeren und kürzeren Liegezeiten ähnlich häufig unter postpunktionellen Kopfschmerzen litten (RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken. [Relatives Risiko]: 1,09; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,51–2,34). Bei Kindern, die vier Stunden lang im Bett liegen mussten, kam es bei 6,5 Prozent (13 von 199) zu postpunktionellen Kopfschmerzen; in der Kontrollgruppe mit einer halben Stunde Bettruhe bei 6,0 Prozent (12 von 201). Auch im zweiten RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden. konnte kein Vorteil für längere Liegezeiten festgestellt werden. Kinder und Jugendliche, die 24 Stunden im Bett verbrachten, litten häufiger an postpunktionellen Kopfschmerzen als diejenigen, die sofort aufstehen durften (9 von 59 [15,3 Prozent] vs. 1 von 52 [1,9 Prozent]; RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken.: 7,93; 95% KI: 1,04−60,52).
Lokale Nachblutung
Zu diesem Endpunkt konnte keine EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. gefunden werden.
Fazit
Die vorliegende EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. liefert keine Hinweise darauf, dass eine verlängerte Bettruhe bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen nach einer diagnostischen Lumbalpunktion das Auftreten von postpunktionellen Kopfschmerzen reduziert. Für den Endpunkt »lokale Nachblutung« liegen keine Daten vor. Das Vertrauen in das Ergebnis ist aufgrund des hohen Risikos für BiasTendenz der Studienergebnisse, systematisch von den „wahren“ Ergebnissen abzuweichen. Bias führt entweder zu einer Über- oder Unterschätzung der wahren Wirkung einer Maßnahme oder Exposition. Die Ursachen dafür liegen vor allem im Design und der Durchführung der Studie und führen zu systematischen Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen, z.B. bei der Auswahl der Teilnehmer (Selektionsbias), der Erhebung der Endpunkte (measurement bias oder Messungsbias) oder dem Verlust von Teilnehmern in der Studie (attrition bias oder Verschleiß-Bias). Ergebnisse aus Studien mit geringem Risiko für Bias werden als valide angesehen., der niedrigen Ereignisraten sowie des breiten Konfidenzintervalls unzureichend. Es ist davon auszugehen, dass neue Studien möglicherweise einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung der InterventionBeschreibung der Intervention, deren Wirkung erforscht werden soll (1). haben.
Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download
© Beitragsbild: Liana2012I/istockphoto by Getty Images