Lokale Anwendung von unfraktioniertem Heparin bei PatientInnen mit Verbrennungen zweiten Grades
Anfrage
Gibt es EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. dafür, dass die lokale Anwendung von unfraktioniertem Heparin bei PatientInnen mit Verbrennungen (Grad ≥IIa oder höher, ≤20 Prozent der Körperoberfläche) zu einer höheren Heilungsrate führt als eine konventionelle Lokaltherapie?
Ergebnisse
Studien
Wir haben zur Fragestellung insgesamt drei randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) (1-3) gefunden. Wir präsentieren hier die Ergebnisse eines rezenten RCTs (2), bei dem im Gegensatz zu zwei anderen Studien (1, 3) die Heparin- und die Placebo-Gruppe hinsichtlich Ausmaß (Größe der Wunde) und Schwere der Verbrennung zu Beginn der Studie ähnlich waren.
Der aktuelle RCTEine experimentelle Studie, bei der die Patienten nach einem Zufallsverfahren (mit verdeckter Zuordnung) auf die Therapie- bzw. die Kontrollgruppe verteilt (Randomisierung) und auf das Auftreten der festgelegten Endpunkte in den einzelnen Gruppen nachbeobachtet werden. (2) verglich bei 66 PatientInnen mit Verbrennungen Grad IIa und IIb eine konventionelle Lokaltherapie mit einer Heparin-Lokaltherapie. Eingeschlossen wurden PatientInnen im Alter zwischen 14 und 60 Jahren mit Verbrennungen von 20 Prozent der Körperoberfläche oder weniger. Primäre Endpunkte der Studien waren die Größe der geheilten Wunde nach 21 Tagen sowie die Zeit, bis 70 bzw. 100 Prozent der Wunde abgeheilt waren. In der Interventionsgruppe erhielten die PatientInnen zweimal täglich eine Lokaltherapie mit verdünntem, unfraktioniertem Heparin, das auf die Wunden gesprüht wurde. Die Vergleichsgruppe wurde zweimal täglich mit einer konventionellen Lokaltherapie (abhängig vom Grad der Verbrennung Polymyxin B-sulfat und Bacitracin Zink oder Silbersulfadiazin) behandelt. Das RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. für eine Verzerrung der Studienergebnisse (BiasTendenz der Studienergebnisse, systematisch von den „wahren“ Ergebnissen abzuweichen. Bias führt entweder zu einer Über- oder Unterschätzung der wahren Wirkung einer Maßnahme oder Exposition. Die Ursachen dafür liegen vor allem im Design und der Durchführung der Studie und führen zu systematischen Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen, z.B. bei der Auswahl der Teilnehmer (Selektionsbias), der Erhebung der Endpunkte (measurement bias oder Messungsbias) oder dem Verlust von Teilnehmern in der Studie (attrition bias oder Verschleiß-Bias). Ergebnisse aus Studien mit geringem Risiko für Bias werden als valide angesehen.) haben wir als hoch eingestuft, da das Studienpersonal, das die Endpunkte erhoben hat, nicht verblindet war.
Resultate
- Im Vergleich zur konventionellen Lokaltherapie Gruppe waren in der Heparin Gruppe nach 21 Tagen durchschnittlich größere Bereiche der initialen Wundfläche abgeheilt (Verbrennungen Grad IIa: 100% ± 0 versus 73% ± 17; p<0,003; Grad IIb: 92% ± 17 versus 69% ± 18; p<0,001) abgeheilt.
- Sowohl die 70-prozentige Wundheilung (Grad IIa: 14 ± 1 versus 20 ± 4 Tage, p<0,001; Grad IIb 15 ± 3 versus 19 ± 2 Tage; p<0,003) als auch die vollständige Wundheilung (mit oder ohne Hauttransplantation; Grad IIa: 19 ± 4 versus 25 ± 4 Tage, p<0,006; Grad IIb 20 ± 4 versus 28 ± 3 Tage; p<0,001) verlief bei PatientInnen mit einer Heparin-Lokaltherapie schneller als mit der konventionellen Lokaltherapie.
- StudienteilnehmerInnen, die mit der Heparin-Lokaltherapie behandelt wurden, gaben weniger starke Schmerzen an als TeilnehmerInnen in der Kontrollgruppe.
- Im Vergleich zur konventionellen Lokaltherapie wurden mit der Heparin-Lokaltherapie weniger Nebenwirkungen und Komplikationen wie allergische Reaktionen, Pseudo-Eschar und Hautverfärbung berichtet.
- Eine detaillierte Zusammenfassung der Ergebnisse für die einzelnen Endpunkte mit Vertrauen in die EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. zeigt Tabelle 1.
Ergebnisse im Überblick:
Ausführliche Beantwortung
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