Medizinische Gesichtsmasken als Schutz der Mitarbeiter*innen vor multiresistenten Erregern
Anfrage
Verhindert das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske während der Pflege und Betreuung von Patient*innen mit einer MRE-Infektion (Infektion durch multiresistente Erreger) die Übertragung auf das Gesundheitspersonal?
Ergebnisse
Studien
Im Rahmen unserer umfassenden systematischen Literaturrecherche fand sich eine Vorher-Nachher-StudieVorher-Nachher-Studie (before-after study) ist ein Studiendesign, in dem die Entscheidungen über die Zuweisung zu den Behandlungsgruppen (Vergleichsgruppen) nicht von Forscher*innen getroffen werden. Die Effektgröße wird an zwei verschiedenen Zeitpunkten gemessen in der Regel vor der Einführung einer Intervention/Maßnahme und erneut danach. (26) , welche die Auswirkungen des Tragens einer medizinischen Gesichtsmaske auf die Übertragung von EMRSA-Erregern (epidemische Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) auf das Gesundheitspersonal untersuchte (1). Die Studie schloss 27 Personen ein, die während der gesamten Studiendauer von vier Monaten 19 Patient*innen mit einer EMRSA-Infektion betreuten. In den ersten beiden Monaten kam keine medizinische Gesichtsmaske zur Anwendung. In der zweiten Untersuchungshälfte trugen die Mitglieder des Behandlungsteams immer eine solche, wenn sie intensiven Kontakt mit den Patient*innen hatten. Für den Erregernachweis wurden vor Beginn und am Ende jeder Arbeitsschicht Nasen-, Rachen- und Handproben beim Behandlungsteam genommen und analysiert.
Resultate
Basierend auf der vorliegenden Evidenz kann keine zuverlässige Aussage getroffen werden, ob das Tragen von Gesichtsmasken das Risiko einer MRE-Infektion für das Gesundheitspersonal reduziert. Nach Einführung der medizinischen Gesichtsmasken reduzierte sich zwar die Anzahl der besiedelten Personen (ohne Maske 48 Prozent, 13 von 27; mit Maske 26 Prozent, 7 von 27), der beobachtete Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant (RR [Relatives Risiko]: 0,54; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,25─1,14). Das Vertrauen in das Ergebnis ist aufgrund des hohen Bias-Risikos und des Studiendesigns unzureichend
Fazit:
Die Evidenz ist unzureichend, um den Nutzen medizinischer Gesichtsmasken während der Pflege und Betreuung von Patient*innen mit einer EMRSA-Infektion hinsichtlich der Übertragung auf das Gesundheitspersonal beurteilen zu können. Die Studienergebnisse sind aufgrund des Studiendesigns mit großer Vorsicht zu interpretieren.
Ergebnisse im Überblick:
Ausführliche Beantwortung
Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download
