Nekrotisierende Enterokolitis bei Frühgeborenen: Einfluss von Muttermilch versus Säuglingsnahrung

Anfrage

Welchen Einfluss hat die Verabreichung von Muttermilch auf das Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Frühgeborenen im Vergleich zu Säuglingsnahrung?

Ergebnisse

Studien

Wir identifizierten vier Beobachtungsstudien (1-4), die den Einfluss von Muttermilch auf das Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis im Vergleich zu Säuglingsnahrung bei Frühgeborenen untersuchten. In der Interventionsgruppe erhielten die Frühgeborenen ausschließlich Milch der eigenen Mutter, wohingegen in der Kontrollgruppe ausschließlich Säuglingsnahrung verabreicht wurde. Insgesamt wurden 1.204 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von 850 Gramm bis durchschnittlich 2.075 Gramm und einem Gestationsalter von 25 bis 37 Schwangerschaftswochen eingeschlossen. Der Anteil an Mädchen lag bei 41,2 bis 46,6 Prozent. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 18 bis 106 Tage. Alle Studien – durchgeführt in China, Rumänien, Italien und Polen – wurden aufgrund potenziellen Confoundings und fehlender adjustierter Analyse mit einem kritischen Risiko für Bias bewertet.

Resultate

  • Nekrotisierende Enterokolitis: Eine Meta-Analyse von vier Studien (1-4) zeigte, dass Frühgeborene, die ausschließlich mit Muttermilch ernährt wurden, ein 44 Prozent geringeres Risiko hatten, an einer nekrotisierenden Enterokolitis zu erkranken, als Frühgeborene, die nur Säuglingsnahrung erhielten (4,7% versus 11,8%; Relatives Risiko [RR]: 0,56; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,37–0,84).
Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig

Die alleinige Gabe von Muttermilch könnte das Risiko einer nekrotisierende Enterokolitis bei Frühgeborenen im Vergleich zur vollständigen Ernährung mit Säuglingsnahrung reduzieren.

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

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© Beitragsbild: Edward Boatman/thenounproject.com

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