Bettalarmsysteme zur Vorbeugung von Stürzen im Krankenhaus
Anfrage
Gibt es EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. Mehr dafür, dass die Verwendung von Bettalarmsystemen das RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. Mehr verringert, im Krankenhaus zu stürzen?
Ergebnisse
Studien
Zur Beantwortung der gegenständlichen Frage fassten wir die Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie zusammen. Sie schloss 1 839 Patient*innen ein, die auf drei geriatrischen Akutstationen rekrutiert wurden. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer*innen – zu 55 Prozent waren es Frauen – lag bei 85 Jahren. Patient*innen in der Interventionsgruppe bekamen Bettalarmsysteme, die aus einem Drucksensor und einem Funk-Pager bestanden. In der Kontrollgruppe wurden keine Bettalarmsysteme eingesetzt.
Resultate
- Sturz: Patient*innen mit und ohne Bettalarmsystem stürzten während des Krankenhausaufenthaltes ähnlich häufig (adjustiertes Inzidenzratenverhältnis [adj. IRR]: 0,90; 95% KonfidenzintervallBereich, in dem der „wahre“ Wert einer Messung (Effektgröße) mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit erwartet werden kann (üblicherweise 95% è 95%-Konfidenzintervall). Die Effektgröße kann dabei z.B. ein Therapieeffekt, ein Risiko oder die Sensitivität eines diagnostischen Tests sein. Das Konfidenzintervall beschreibt die Unsicherheit über die Zuverlässigkeit der Aussage zur Effektgröße. Die Breite des Konfidenzintervalls hängt u.a. von der Zahl der in die Studie eingeschlossenen Patienten ab und wird mit zunehmender Patientenzahl enger, d. h. die Effektgröße kann präziser geschätzt werden. Mehr [KI]: 0,66−1,22). Die Sturzinzidenz lag in der Interventionsgruppe bei 8,7 Fällen pro 1 000 Pflegetage (85 Stürze/9 754 Pflegetage). In der Kontrollgruppe wurden 9,8 Fälle pro 1 000 Pflegetage beobachtet (83 Stürze/8 433 Pflegetage).
- Sturzbedingte Verletzungen: Die sturzbedingte Rate leichter Verletzungen in der Interventionsgruppe mit Bettalarmsystem lag bei 2,6 Fällen pro 1 000 Pflegetage (24 Verletzungen/9 753 Pflegetage), in der Kontrollgruppe ohne Bettalarmsystem wurden 1,7 Fälle pro 1 000 Bettentage (16 Verletzungen/8 433 Pflegetage) dokumentiert. Das sturzbedingte RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%. Mehr für leichte Verletzungen war in beiden Gruppen annähernd gleich hoch (adj. IRR: 1,60; 95% KI: 0,83−3,08).
Fazit
Die vorliegende EvidenzDer Begriff Evidenz im Kontext der Evidenzbasierten Medizin leitet sich vom englischen Wort „evidence“ = Nach-, Beweis ab und bezieht sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. Mehr deutet darauf hin, dass der Einsatz von Bettalarmsystemen das Sturz- und Verletzungsrisiko nicht reduziert. Diese Systeme sollen kritische Ereignisse (das Aufstehen aus dem Bett oder von einem Stuhl) erkennen und die Pflegeperson darüber informieren, damit diese schnell die notwendigen Hilfestellungen leisten kann. Der Erfolg der InterventionBeschreibung der Intervention, deren Wirkung erforscht werden soll (1). Mehr hängt somit von der Zeitspanne zwischen dem Alarmsignal und dem Eingreifen des Pflegepersonals sowie von weiteren Faktoren wie Fehlalarmen und der damit verbundenen Alarmmüdigkeit des Personals ab. Da diese in der Analyse nicht berücksichtigt wurden, ist davon auszugehen, dass künftige gut durchgeführte Studien die vorliegende Einschätzung beeinflussen werden.
Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick
Ausführliche Beantwortung
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