Einfluss der Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und -zubehör auf das Auftreten von Ventilator-assoziierten Pneumonien
Anfrage
Haben kürzere Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und -zubehör bei Patient*innen mit invasiver Beatmung einen Einfluss auf das Auftreten von Ventilator-assoziierten Pneumonien (VAP)?
Ergebnisse
Studien
Unsere systematische Literaturrecherche erfasste zehn Studien, die sich mit der gegenständlichen Frage befassten. Dabei handelte es sich um fünf randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) (1-5) und fünf Studien mit Vorher-nachher-Design (6-10). Die Studien schlossen zwischen 32 und 13 281 Teilnehmer*innen mit einem Durchschnittsalter von fünf Tagen bis 67 Jahren ein.
Resultate
- Kurze vs. lange Wechselintervalle bzw. kein Wechsel von Beatmungsschläuchen: Die Meta-AnalyseMeta-Analyse (meta-analysis) ist ein statistisches Verfahren, um die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen und dadurch die Aussagekraft (Genauigkeit der Effektschätzer) gegenüber Einzelstudien zu erhöhen. Meta-Analysen werden mit zunehmender Häufigkeit in systematischen Reviews eingesetzt. Allerdings beinhaltet nicht jeder systematische Review eine Meta-Analyse. (7) von drei RCTs zeigte, dass bei invasiv beatmeten Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen kurze Wechselintervalle das Risiko, eine VAP zu erleiden, nicht reduzieren (RR [Relatives Risiko]: 1,16; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,83–1,61]. Die VAP-Häufigkeit war in beiden Gruppen ähnlich hoch (22,2 Prozent [58 von 261] vs. 19,4 Prozent [54 von 279])
Stärke der Evidenz
- Kurze vs. lange Intervalle beim Wechsel von Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher (HEM): Im Vergleich zu einem täglichen Wechsel führte die Ausdehnung der Wechselintervalle auf fünf bzw. sieben Tage zu einer nicht statistisch signifikanten Reduktion der VAP-Inzidenz (16,2 Prozent [30 von 184] vs. 10,7 [14 von 131]; RR: 1,66; 95% KI: 0,93–2,98).
Stärke der Evidenz
Fazit:
Überzeugende Belege zur WirksamkeitWirksamkeit (effectiveness, efficacy) allgemein das Ausmaß, in dem sich eine Intervention, Prozedur, Dienstleistung oder sonstige Maßnahme auf definierte Populationen auswirkt. (3) kurzer Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und
-zubehör als VAP-Präventionsmaßnahme bei invasiv beatmeten Patient*innen stehen aus. Derzeit scheinen beide Interventionen in ihrer WirksamkeitWirksamkeit (effectiveness, efficacy) allgemein das Ausmaß, in dem sich eine Intervention, Prozedur, Dienstleistung oder sonstige Maßnahme auf definierte Populationen auswirkt. (3) äquivalent zu sein. Das Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig bis moderat.
Ergebnisse im Überblick für kurze vs. lange Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen:
Ergebnisse im Überblick für kurze vs. lange Wechselintervalle von Wärme- und Feuchtigkeitsaustauschern:
Ausführliche Beantwortung
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