Einfluss der Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und -zubehör auf das Auftreten von Ventilator-assoziierten Pneumonien
Anfrage
Haben kürzere Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und -zubehör bei Patient*innen mit invasiver Beatmung einen Einfluss auf das Auftreten von Ventilator-assoziierten Pneumonien (VAP)?
Ergebnisse
Studien
Unsere systematische Literaturrecherche erfasste zehn Studien, die sich mit der gegenständlichen Frage befassten. Dabei handelte es sich um fünf randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) (1-5) und fünf Studien mit Vorher-nachher-Design (6-10). Die Studien schlossen zwischen 32 und 13 281 Teilnehmer*innen mit einem Durchschnittsalter von fünf Tagen bis 67 Jahren ein.
Resultate
- Kurze vs. lange Wechselintervalle bzw. kein Wechsel von Beatmungsschläuchen: Die Meta-AnalyseStatistisches Verfahren, um die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen und dadurch die Aussagekraft (Genauigkeit der Effektschätzer) gegenüber Einzelstudien zu erhöhen. Meta-Analysen werden mit zunehmender Häufigkeit in systematischen Reviews eingesetzt. Allerdings beruht nicht jede Meta-Analyse auf einem systematischen Review. von drei RCTs zeigte, dass bei invasiv beatmeten Neugeborenen, Kindern und Erwachsenen kurze Wechselintervalle das RisikoDer Anteil von Personen in einer Gruppe, bei denen ein bestimmter Endpunkt auftritt. Wenn z.B. in einer Gruppe von 100 Personen 30 einen bestimmten Endpunkt entwickeln (und bei 70 Personen das Ereignis nicht auftritt), ist das Risiko (oder die Ereignisrate) oder 0.3 oder 30%., eine VAP zu erleiden, nicht reduzieren (RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken. [Relatives Risiko]: 1,16; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,83–1,61]. Die VAP-Häufigkeit war in beiden Gruppen ähnlich hoch (22,2 Prozent [58 von 261] vs. 19,4 Prozent [54 von 279])
Stärke der Evidenz
- Kurze vs. lange Intervalle beim Wechsel von Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher (HEM): Im Vergleich zu einem täglichen Wechsel führte die Ausdehnung der Wechselintervalle auf fünf bzw. sieben Tage zu einer nicht statistisch signifikanten Reduktion der VAP-Inzidenz (16,2 Prozent [30 von 184] vs. 10,7 [14 von 131]; RREffektmaß für dichotome Variablen . Das relative Risiko in einer Therapiestudie bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko in der experimentellen Gruppe und dem Risiko in der Kontrollgruppe. Ein relatives Risiko von 1 bedeutet, dass zwischen den Vergleichsgruppen kein Unterschied besteht. Bei ungünstigen Ereignissen zeigt ein RR < 1 , dass die experimentelle Intervention wirksam ist, um das Auftreten von ungünstigen Ereignissen zu senken.: 1,66; 95% KI: 0,93–2,98).
Stärke der Evidenz
Fazit:
Überzeugende Belege zur Wirksamkeit kurzer Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen und
-zubehör als VAP-Präventionsmaßnahme bei invasiv beatmeten Patient*innen stehen aus. Derzeit scheinen beide Interventionen in ihrer Wirksamkeit äquivalent zu sein. Das Vertrauen in das Ergebnis ist niedrig bis moderat.
Ergebnisse im Überblick für kurze vs. lange Wechselintervalle von Beatmungsschläuchen:
Ergebnisse im Überblick für kurze vs. lange Wechselintervalle von Wärme- und Feuchtigkeitsaustauschern:
Ausführliche Beantwortung
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