Spülung/Block von vollständig implantierten Gefäßkathetern mit physiologischer Kochsalzlösung oder Heparin

Anfrage

Führt bei Patient*innen mit onkologischen Erkrankungen ohne aktive Zytostatika-Therapie die Spülung/der Block des vollständig implantierten Gefäßzugangs mit physiologischer Kochsalzlösung zu einer häufigeren Okklusion des Gefäßzugangs im Vergleich zur Spülung/zum Block mit Heparin?

Ergebnisse

Studien

Anhand einer systematischen Literaturrecherche ließen sich zwei randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) eruieren, die sich mit der vorliegenden Fragestellung befassen. Die Studien schlossen insgesamt 1 232 Patient*innen von Stationen für Onkologie ein. Die Studien untersuchten die Spülung/den Block von vollständig implantierten Gefäßkathetern mit physiologischer Kochsalzlösung versus Heparin-Lösungen.

Resultate

Beide Studien ergaben im Hinblick auf Spülung/Block mit physiologischer Kochsalzlösung versus mit Heparin keinen statistisch signifikanten Unterschied in Bezug auf teilweise Katheter-Okklusionen. In der Meta-Analyse der beiden Studien entwickelten bei Spülung/Block mit physiologischer Kochsalzlösung 14,9 Prozent (92 von 617 Patient*innen) und in der Gruppe mit Heparin 13,5 Prozent (83 von 615 Patient*innen) eine teilweise Katheter-Okklusion (Relatives Risiko [RR]: 1,09; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,83–1,43) binnen durchschnittlich 252 Tagen. Das Ergebnis ist unpräzise und nicht statistisch signifikant. Es kann daher nicht angenommen werden, dass eine Spülung/ein Block mit physiologischer Kochsalzlösung das Risiko für eine teilweise Katheter-Okklusion im Vergleich zu einer Spülung/einem Block mit Heparin erhöht.

Eine vollständige Okklusion des Katheters wird nur in einer Studie (1) berichtet. Bei Spülung/Block mit physiologischer Kochsalzlösung entwickelten 0,47 Prozent (1 von 213 Patient*innen) und in der Gruppe mit Heparin keine*r der 217 Patient*innen eine vollständige Katheter-Okklusion.

Fazit

Beim Vergleich der Anwendung von Spülung/Block mit physiologischer Kochsalzlösung versus mit Heparin zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede im Hinblick auf die Entstehung einer Katheter-Okklusion bei vollständig implantierten Gefäßkathetern im onkologischen Setting. Unser Vertrauen in die Evidenz ist moderat. Neue Studien werden möglicherweise einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung der Intervention haben.

Stärke der Evidenz
2 von 3 = Moderat

 

Abbildung 1: Ergebnisse im Überblick

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© Beitragsbild: Shutterstock.com/Jonas Vegele

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